Trail du Petit Ballon 2023


Der Trail du Petit Ballon zählt in der Läuferszene zu einem der französischen Frühjahresklassiker und ich hatte das Vergnügen, bereits zum fünften Mal daran teilzunehmen. Der Lauf ist aufgrund seiner Lage nahe der deutschen Grenze bei vielen Trailbegeisterten aus Deutschland beliebt. Die Königsdistanz beträgt normalerweise 53 km und 2.200 Höhenmeter und ändert sich von Jahr zu Jahr, was den Lauf besonders spannend macht.

Dieses Jahr hatte ich insgeheim eine neue Bestzeit im Visier. Auf meiner Garmin-Uhr war die Strecke heruntergeladen und ich hatte mir als Traum-Zielzeit 5:30 Stunden gesetzt. Das wäre eine viertel Stunde schneller als mein bisherig bestes Ergebnis. Die B Bedingungen an dem Wochenende hätten nicht besser sein können. Es gab trockene Trails, angenehme Lauf-Temperatur und kein Niederschlag in Form von Regen oder Schnee (was ja im Jahre 2018 schon mal der Fall war).

The Race

Der Startschuss zum 20. Trail du Petit Ballon ist pünktlich um 8 Uhr gefallen. Die Streckenführung blieb bis zum Gipfel (1.272 m) des Rennens unverändert und war mir vom Vorjahr noch gut in Erinnerung. Die ersten Kilometer führten durch die malerischen Weinberge mit einem atemberaubenden Blick auf die umliegenden Dörfer und Weinanbaugebiete.

Ab der Ortschaft Soultzmatt ging es dann hinein in die Wälder und stetig bergauf Richtung Petit Ballon. Nach dem „hektischen“ Auf und Ab in den Weinbergen hatte ich endlich meinen Rhythmus gefunden und konnte gegenüber meinen Mitstreitern Meter um Meter gut machen. Dabei half es mir, mich an einen relativ starken Läufer zu hängen, welcher in etwa mein Tempo lief. So zogen wir fast schon im Gleichschritt Richtung Gipfel. An der zweiten Verpflegungsstation Boenlesgrab legte ich meinen ersten kurzen Stop ein und füllte ich meine Vorräte auf. Nun ging es in den finalen Anstieg zur Madonna die auf 1.272 schon auf mich wartete 😉

Nach nicht all zu langer Zeit erreichte ich dann schließlich den Gipfel und begab mich in den ersten Downhill, da in diesem Jahr der Petit Ballon zweimal in den Streckenverlauf eingebaut wurde. Der Blick von hier oben war atemberaubend, da man das gesamte Rheintal mit dem Schwarzwald im Hintergrund sehen konnte. Doch es blieb nicht viel Zeit, um den Ausblick zu genießen, da es bald darauf in einen längeren Downhill ging, der bis zur Ortschaft Wasserbourg führte. Dieser Abschnitt war neu und unbekanntes Terrain für mich.

Die letzten 20 Kilometer waren mir wieder gut bekannt und ich konnte – was mir in den Vorjahren nicht richtig gelungen ist – noch Kräfte auf den Anstiegen mobilisieren und bergauf rennend Platz um Platz gut machen. Auch hier legte ich keine langen Stopps mehr an den Verpflegungspunkten ein. Auf den letzten Kilometern waren dann auch viele Teilnehmer der Marathonstrecke unterwegs was das Überholen auf schmalen Single-Trails gar nicht so einfach machte. Hier half nur ein lautes „Excusez moi“ oder ein „Droit“ oder „Gauche“ um auf sich aufmerksam zu machen. Nach 53 km erreichte ich dann in einer Zeit von 5:21 das Ziel in Rouffach. Der Blick auf die Uhr hat mich selbst positiv überrascht – mit so einer guten Zeit hätte ich nie gerechnet! Insgesamt lief ich als 44 Läufer über die Ziellinie und belegte damit unter den Männer Platz 43, und in meiner Altersklasse Platz 7.

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